Bali – Die Perle fernab vom Instagram Hype

Bali ist wohl die bekannteste der indonesischen Inseln. Taucher, Surfer, Yogis – aber vor allem Influencer – bevölkern die vielfältige Insel mitten im indischen Ozean.

Nach unseren letzten eher durchwachsenen Erfahrungen mit europäischen (namhaften) Airlines haben wir uns diesmal für einen Flug mit Qatar Airways entschieden. Ich kann diese Fluglinie wirklich wärmstens empfehlen und werde gerne wieder buchen.

Unser erster Inselstopp führte uns nach Ubud. Unser Ziel hier waren die Reisterrassen und die Wasserfälle der Umgebung.

Die turbulente Welt Balis mit all ihren Gerüchen, dem Lärm, den Menschenmassen und dem ameisenartigen Verkehr hat uns überwältigt.

Küstenlinie Balis mit großen Wellen

Marketingtool Instagram

Die Insel setzt in Sachen Tourismus vor allem auf Instagram und die Empfehlungen populärer Influencer. Mich hat wirklich beeindruckt, wie sehr sich ein Land auf diese Form des Marketings einlässt. Die negativen Folgen dieses Hypes sind allerdings an allen Ecken zu spüren.

Bali an sich ist für einen Landschaftsfotografen nicht wirklich ergiebig. Die Insel wird eher von markanten Highlights dominiert, die allerdings weitgehend kommerziell genutzt werden.

Diese HotSpots werden inflationär ins schönste Licht gerückt. Die glitzernden Schein-Sternchen der Social Media Welt lassen sich in den Reisfeldern mit Leih-Hüten und künstlicher Beleuchtung ins rechte Licht rücken.  Die Bildlocations werden finanziell wertvoll für Instagram & co gepimpt. Unberührte Natur sucht man in Massen der jungen Hipster eher vergeblich, man wird touristisch vermarktet und mit erleichterter Geldbörse durchgeschoben.

Mich persönlich hat das wirklich sehr nachdenklich gestimmt. Mir ist bewusst geworden, wie sehr wir uns von einer Illusion in unserem Alltag beeinflussen lassen. Wie sehr wir einer virtuellen Glitzerwelt vertrauen und sie zum Maßstab über unsere Realität erheben. Wie wenig wir genießen und uns stattdessen stundenlang für das perfekte Instagram-Bild anstellen. Guides, Restaurants und Hotels rittern um die Bewertungen der jungen Sternchen, um über die hippen Online-Kanäle Touristen und Gäste zu werben.

Wir schleichen uns davon, um unberührte Orte zu erkunden!

Ilona und ich haben einen balinesischen Guide gefunden, ebenfalls über Instagram, der bereit war uns die unberührten und verborgenen Schätze seiner Insel zu zeigen. Mit ihm haben wir zunächst die Insel, zwei Autostunden nördlich von Ubud erkundet. Hier haben wir einen verborgenen Wasserfall gefunden. Wow. Ein magischer Anblick, völlig ohne die üblichen Touristenströme. Der Wasserfall war nur über einen einstündigen Fußmarsch zu erreichen, das schreckt 95% der Touristen ohnehin ab. Der Tagesausflug mit unserem Freund hat uns pro Person € 25,- gekostet (inkl. aller Eintritte und einem Mittagessen). Ein Moped oder ein Motorrad zu leihen ist sicher noch günstiger, aber wir sind an diesem Tag ganze 200 km gefahren . Wer das in Bali mit einem Zweirad absolvieren will, braucht auf alle Fälle sehr gute Nerven, ein Schutzengel kann auch nicht schaden.

Auch verborgene, natürliche Reisterrassen haben wir so im Morgentau erkundet und wunderschöne, entlegene Stellen und Dschungeloasen entdeckt.

Wir reisten dann ins wunderschöne Canggu (sprich Dschangu) weiter.

Hier hat uns eine komplett andere Welt empfangen und mit ihren Lebensgroove eingelullt. Ein Fleckchen Erde, dieses Canggu, das mit coolen Vibes und genialem Lifestyle aufwartet. Surfer und Hipster feiern hier das Leben und machen jede Urlaubsreise zu einem souligen Erlebnis.

Sanfte Riesen im indischen Ozean

Mit unserem Guide brachen wir dann wohl auch zu unserem absoluten Highlight des Urlaubs auf. Der Ausflug auf die Insel Nusa Penida mit dem Ziel, gemeinsam mit Manta Rochen zu schnorcheln.

Mit dem Schnellboot erreichten wir kurzerhand die Bucht der malerischen Insel, die uns mit imposanten Wellen empfing. Von dort aus ging es mit einem fast winzigen Boot weiter, auf der Suche nach den imposanten Mantas.

Wir hatten unheimliches Glück und inmitten der tosenden Gischt glitten die Meeresriesen neben uns durch das azurblaue Wasser. Wir sprangen mitten ins Ungewisse und uns wurde mit einem Mal bewusst, wie majestätisch und gigantisch diese Meeresbewohner in Wirklichkeit sind. Mit ihnen lautlos durch das Wasser zu gleiten und dabei zuzusehen wie diese erhabenen Rochen mit einem unheimlichen Tempo durch die Bucht gleiten, hat uns verzaubert und tief berührt.

Leider hat unsere GoPro ihren Dienst verweigert. Die Enttäuschung darüber, dass wir diesen einzigartigen Moment nicht fotografisch festhalten konnten stand mir ins Gesicht geschrieben. Wie es der Zufall so will, traf ich einen Surfer am Strand, der mir kurzerhand großzügig den Akku seiner Kamera borgte. Eine sehr besondere Geste dieses jungen Mannes, der mir damit sehr besondere Aufnahmen ermöglichte.

Wir sind natürlich wieder hinaus zu den Mantas gerudert, die inzwischen gefährlich nah an die Klippen gewandert waren. Aber auch die vier bis fünf Meter hohen Wellen konnten uns nicht davon abhalten, nochmal zu den sanften Riesen ins Wasser zu steigen.

Zwar kamen die Rochen uns nicht mehr so nah wie vorher, majestätisch und sehr besonders sind die Aufnahmen für mich trotzdem geworden.

Ein unvergessliches Erlebnis – einer dieser Special Moments, der mein Leben zu diesem unvergleichlichen Abenteuer macht und jedes Familienfest mit einer besonderen Geschichte bereichert.

Hubschrauberflug über den Ozean – ein fotografisches Highlight

Von dort ginge es dann weiter zum Strand Kelingking Beach. Die Klippen hier sind DER Fotopoint schlechthin. Abenteurer die wir sind, haben wir natürlich auch den anspruchsvollen Abstieg hinunter zur Bucht gewagt. Eine Stunde beinhartes Kraxeln am Felsen – und das mit FlipFlops – wurden mit einer der schönsten Buchten belohnt, die ich jemals gesehen habe. Das war wirklich jede Mühe wert. Vier bis fünf Meter hohe Wellen lösten sich in weißem, feinem Sand auf. Wir lagen eine Stunde nur im Sand und konnten uns kaum satt sehen, an der Schönheit der Natur.

Nusa Penida ist unbedingt einen Ausflug wert, wenn man auf Bali weilt. Die Insel verzaubert mit naturbelassenen Stränden und ist frei von Shopping Meilen und hippen Cafés. Wer die Ruhe in der Natur sucht, ist hier auf alle Fälle richtig.

Ein fotografisches Highlight war definitiv auch unser Hubschrauberflug über den tosenden Wellen des indischen Ozeans. Aufgrund eines Hubschrauberunglücks in Lombok hat sich unser Shooting allerdings erheblich verkompliziert. Die indonesische Regierung hat daraufhin kurzerhand Flüge mit offenen Türen verboten. Geplant hatte ich ein Ozeanien Bild für die Ausstellung in Monaco. Mein Fluganbieter hat mir wenigstens ein „Foto-Loch“ in den Hubschrauber eingebaut.Das Fotografieren aus dem Hubschrauber ist generell immens anspruchsvoll, mit dem „Foto-Loch“ war es diesmal nochmal so kompliziert. Dazu noch die beeindruckende Dynamik der Wellen – dieses Shooting hat mich wirklich herausgefordert. Von 400 Shoots sind gerade mal zwei Bilder wirklich brauchbar, zumindest halten Sie meinem hohen Qualitätsanspruch stand.

Mit dem Hubschrauber haben wir dann noch Kuta Beach und die tosenden Klippen von Uluwatu überflogen. Uluwatu haben Ilona und ich dann kurzerhand noch mit dem Motorrad besucht. Diese Küsten sind wirklich ein Wahnsinn für sehr erfahrene Surfer. Die Brandung, die sich an den meterhohen Klippen bricht, ist unglaublich eindrucksvoll.

Mein Bali Fazit:

Die Insel besticht wirklich mit seinem lässigen Lifestyle und ist eine tolle Urlaubsdestination. Für Landschaftsfotografen bietet die Insel nicht wirklich viele Motive, für entspannungswütige Fotografen ist sie aber genau das richtige.

Sicherheit wird auf der Insel groß geschrieben, vor allem weil ja auch der Großteil der Bevölkerung vom Tourismus lebt. Die Restaurants und Hotels sind auf einem wirklich hohen Niveau und bieten abwechslungsreichen und kreativen Genuss und Erholung.

Der Kontrast zwischen Natur und Reisfeldern im Gegensatz zu den Surf-Metropolen am Meer ist reizvoll und spannend. Der Inselflair, vor allem der umgebenden Inseln, ist wirklich eindrucksvoll.

Ilona und ich hatten zwei Wochen lang jede Menge Spaß und Action und haben definitiv wieder wichtige Milestones für unser Erinnerungsbuch gesammelt.

Plant ihr gerade selbst eure Bali Reise und habt noch fragen? Ihr könnt mich jederzeit gerne kontaktieren.
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